Tausende Kinder müssen von jetzt auf sofort lernen, alleine klarzukommen. Sie haben ihre Angehörigen sterben sehen oder die Familien schicken sie weg, damit wenigstens sie eine Zukunft haben. Nach langer Flucht hier angekommen, bedürfen diese Kinder einer geduldigen und langfristigen Hilfe, weshalb das Programm „Willkommen bei Freunden“ gestartet wurde.
Unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge (UMF) sind ein spezieller Fall. Sie sind in einem Alter, in dem sie noch immer den Rückhalt, die Zuwendung ihrer Familie benötigen. Doch die ist, wenn sie überhaupt noch existiert, weit weg. Und sie sind in einem fremden Land mit fremder Kultur und fremder Sprache. Nichts ist mehr so, wie sie es kannten.
Wenn sie hier ankommen, benötigen sie eine ganz spezifische Unterstützung, die sich von der für Erwachsene in mancher Hinsicht unterscheidet. Vor allem benötigen sie längerfristige und sehr beständige Hilfe. Denn auch wenn sie die Flucht weitgehend selbstständig überstanden haben, sind sie immer noch Kinder und Jugendliche.
Doch Kommunen können längerfristige Hilfe selten stemmen. Und Ehrenamtliche können nicht automatisch alles auffangen, was von kommunaler Seite nicht geleistet wird. Um diese beiden Gruppen in ihrer Arbeit zu unterstützen, wurde das Programm „Willkommen bei Freunden“ von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und dem Bundesfamilienministerium ins Leben gerufen.
Auf der Website steht, wie die Unterstützung durch das Programm aussieht:
„Sechs regionale Servicebüros helfen Städten und Landkreisen dabei, junge Flüchtlinge in Kita und Schule willkommen zu heißen und beim Übergang ins Berufsleben zu begleiten. Sie bieten nicht nur Beratungen und Qualifizierungen für Mitarbeiter der Verwaltung sowie kommunaler Einrichtungen an, sondern unterstützen auch bei der Etablierung lokaler Bündnisse aus Behörden, Vereinen sowie Bildungs- und Flüchtlingseinrichtungen vor Ort.“
Im Einzelnen stellt sich das so dar:
„Nach der konkreten Bedarfsermittlung durch Fachpersonal in Zusammenarbeit mit den Jugendämtern und beteiligten Akteuren vor Ort, werden passgenaue Beratungs- und Qualifizierungsangebote entwickelt und bereitgestellt. Zudem werden die Kommunen beim Aufbau eines lokalen Akteursnetzwerks unterstützt. Dabei geht es darum, bereits vorhandene Strukturen und Ressourcen effektiv miteinander zu vernetzen und zu bündeln.“
„Willkommen bei Freunden“ gibt es in sechs Städten, die jeweils ein oder mehrere Bundesländer abdecken:
- Hamburg (für Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein),
- Berlin (für Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern),
- Magdeburg (für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen),
- Köln (für Nordrhein-Westfalen),
- Frankfurt (für Hessen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland) und
- München (für Bayern).
Alle Informationen und Kontaktdaten finden Sie auf der Website des Programms.