Die Berichte und Bilder über die Geschehnisse im Flüchtlingsheim im siegerländischen Burbach haben sehr viele Menschen stark berührt. Wie kann es sein, frage auch ich mich, dass hilflose, teils stark traumatisierte Menschen, die in unserem Land Zuflucht und Sicherheit vor Gewalt und Verfolgung suchen, weggesperrt und derart unmenschlich behandelt werden? Wie kann es sein, dass es der Politik scheinbar nicht darum geht, diesen Menschen wirklich zu helfen, das zu geben, was sie benötigen, sondern dass es ihr lediglich darum geht, eine Pflicht möglichst kostengünstig zu erfüllen?
Nicht erst seitdem die Vorfälle in Burbach bekannt wurden, höre ich, dass Menschen in den Städten und auf dem Land gerne den Flüchtlingen in ihrer Nähe helfen würden. Doch sie wissen nicht, wie. Was ist möglich, was ist erlaubt, was brauchen die Flüchtlinge überhaupt?
Deshalb sammle ich hier Projekte, die bereits gestartet wurden und Sie vielleicht inspirieren können. Wenn Sie ein solches Projekt kennen, dann schicken Sie mir bitte eine E-Mail mit einer kurzen Beschreibung des Projektes, die ich dann hier für andere zur Information veröffentlichen werde. Und wenn Sie Tipps haben, was man gegen die leider so weit verbreiteten Vorurteile gegenüber Flüchtlingen tun kann, schreiben Sie mir das bitte ebenfalls.
Leider ist in Deutschland nicht jede Hilfe erlaubt, auch wenn man das eigentlich für selbstverständlich halten würde. Für die Rechtssicherheit der hier vorgestellten Projekte und ihr Funktionieren kann ich auch keine Garantie übernehmen. Wenn Sie selbst ein solches Hilfsprojekt starten möchten, erkundigen Sie sich bitte bei den zuständigen Stellen (direkt in der Aufnahmeeinrichtung, bei der Gemeinde etc.), in welchen Bereichen vor Ort Hilfe nötig und erlaubt ist.
Guten Morgen!
Ich bin dabei, zu helfen, stoße aber immer wieder an meine Grenzen wegen der Sprachbarrieren und weil sich manche Flüchtlinge auch nicht bemühen, selbst jemanden zu finden, der übersetzen kann. Manchmal wird die Hilfe selbstverständlich genommen und ich denke, dass die Leute auch meinen, ich werde von irgendjemandem bezahlt. Ich bin Retnerin und mein Auto fährt auch nicht mit Wasser.
Wie kann man das Problem denn lösen?
Liebe Frau Empt,
diese Situation erleben ehrenamtliche Helfer_innen immer wieder mal, weil meist nicht klar kommuniziert wird, dass es sich um ehrenamtliche, unbezahlte Hilfe handelt. Daher denke ich, dass Kommunikation die beste Lösung ist. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihre Hilfe wird als selbstverständlich angesehen, weil manche fälschlicherweise annehmen, Sie würden dafür bezahlt, dann sprechen Sie mit ihnen darüber und erklären Sie Ihre Situation. Falls die Deutschkenntnisse Ihrer Schützlinge noch nicht so gut sind, wäre es sicher hilfreich, jemanden hinzuzuziehen, der das alles übersetzen kann.
Gibt es eventuell an Ihrem Wohnort eine Beratungsstelle für Ehrenamtliche? Oder Migrationsbeauftragte o. Ä., die Ihnen zumindest mit Ratschlägen zur Seite stehen können?