Bestimmt die Politik einen Ort oder ein Haus als neue Unterkunft für Flüchtlinge, ruft dies nicht immer Hilfsbereitschaft und Freude bei den Anwohner_innen hervor. Viele fallen auf die wüsten Parolen und Schreckensszenarien von Rechten und Rechtsextremen herein; manche schrecken nicht einmal davor zurück, Verbrechen wie Vergewaltigungen zu erfinden, um sich wichtig zu tun (so geschehen z. B. in Burbach). Die Medien machen die Sache auch nicht automatisch einfacher, wenn sie, wie die Siegener Zeitung z. B., selbst kräftig zündeln und damit die Stimmung vor Ort noch verschlimmern.
Vorurteile entstehen aus der Angst vor dem, was einem fremd ist, aus Unkenntnis der anderen und ihrer Situation, und aus der Angst, den eigenen Status quo zu verlieren. Gruppen, die sich von der Mehrheitsgesellschaft abschotten, hegen und pflegen ihre Vorurteile und Ressentiments schon allein dadurch, dass sie nie mit diesen „Fremden“ in Kontakt kommen. Je distanzierter man einem Menschen gegenüber ist, desto leichter ist es, die eigenen Vorurteile diesem Menschen gegenüber aufrecht zu erhalten. Wenn man sich aber mit den „Fremden“ erst einmal auseinandersetzt, sich ihnen annähert, ihnen zuhört, ihnen bei ihrem Einstieg in dieses neue, unbekannte, schwierige und teils auch beängstigende Leben hilft, dann wird aus „Fremdheit“ sehr schnell Vertrautheit, Verständnis und Alltag.
Lassen Sie diese Vorurteile, diese Hetzerei und wüsten Anschuldigungen bitte niemals einfach so stehen. Wenden Sie sich nicht ab, wenn Sie hören, wie Geflüchtete pauschal verunglimpft werden. Nehmen Sie es bitte nicht hin, dass Politiker_innen und andere anfangen, Flüchtlinge und Menschen generell in „wertvoll“ und „wertlos“ zu unterscheiden. Und wehren Sie sich gegen rechte und rechtsextreme Trolle. Z. B. mit Fakten.
Falls Sie für diese Diskussionen weitere Informationen zum Thema Flüchtlinge und Asyl benötigen: hier bei Pro Asyl gibt es Zahlen und Fakten gegen die häufigsten Vorurteile.
Und wenn Sie Projekte und Initiativen kennen, die dazu beitragen, den Flüchtlingen zu helfen und Vorurteile abzubauen, dann erzählen Sie mir bitte davon!
Hallo, das trifft genau, wonach ich seit Tagen suche. Mich würde wirklich sehr interessieren, wo man in der Region Köln/Bonn was für Flüchtlinge tun kann. Also außer natürlich Hasstiraden verstummen zu lassen. Ich würde gerne was aktiv tun, Kleidung spenden, Hilfe bei wichtigen Gängen anbieten etc.
Liebe Grüße
Miriam
Hallo Miriam,
freut mich! Ich fange ja gerade erst an zu sammeln, also schau ruhig ab und zu mal rein – vielleicht gibt’s bald was in Köln/Bonn. Du kannst übrigens ganz unten im Suchfeld dann auch nach Köln oder Bonn suchen, denn ich verschlagworte die Orte immer gleich mit, um die Suche zu vereinfachen.
Hast Du’s schon bei der/dem Ausländerbeauftragten versucht?
Viele Grüße
Birte
Hallo zusammen. Wir haben uns hier im Ort mit noch einer hilfsbereiten Familie zusammen getan und sind einfach zu den Flüchtlingen gegangen. Wir haben sie gefragt was sie brauchen könnten, eine Liste erstellt und an Freunde., Familie, Bekannte weitergegeben. Jeden Tag bekommen wir immer mehr Sachen die nun auch in den grossen Lagern verteilt werden. Die Hilfsbereitschaft ist riesengroß und die Dankbarkeit der armen Menschen mit nix zu bezahlen.
Hallo Martina,
vielen Dank! Ich habe das mit bei den Projekten aufgeführt.
Viel Erfolg weiterhin!
Hallo, vielen Dank für dieses tolle Forum und die Infos. In unserem Dorf werden wir bis Ende des nächsten Jahres über 50 neue Flüchtlinge begrüßen (die meisten aus Syrien). Ein Helferkreis hat sich gebildet und aktuell werden zwei Familien mit Kindern betreut. Ich selber bereite einen jungen Syrer auf die Aufnahmeprüfung für die Uni vor. In Syrien stand er vor den Anschlussprüfungen.Hier beginnt er wieder bei Null. Ich habe jedoch festgestellt, dass insbes. unter Jugendlichen wüste Voruteile kurisieren. Ich beobachte das noch und überlege wie man intervenieren sollte. Heute bin ich in einer Schulklasse und werde genau hinhören. Ich bin vor allem an Erfahrungsaustausch interessiert und werde diesen Link an unsere Koordinatorin weiterleiten.
15 Schüler der Abschlussklasse zum Erzieher haben einen Aufklärungsfilm gedreht
https://www.youtube.com/watch?v=R0Git_ljzUk&feature=youtu.be
der in der lokalen Presse schon zu positiver Resonanz führte