Von Info-Hotline bis zur Firmen-Sachspendensammlung: Merseburg hilft Flüchtlingen

In Merseburg hat der Fremdenhass neue Dimensionen erreicht: vor kurzem wurde ein heimtückischer Mordanschlag auf einen somalischen Flüchtling verübt. Doch auch dort gibt es Menschen, die sich für die Flüchtlinge einsetzen. Und die Politik setzt ein Zeichen gegen die vermeintliche Angst.

Wenige Tage, nachdem der Merseburger Bürgermeister anscheinend nichtsahnend zu einer, wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet, NPD-Demonstration gegangen war, um sich die vermeintlichen „Sorgen“ und „Ängste“ der Demonstrierenden anzuhören, hat der Landkreis eine Telefon-Hotline für Asylfragen gestartet. Dort können die, die tatsächlich Sorgen und Ängste, aber auch inhaltliche Fragen zur Aufnahme von Flüchtlingen vor Ort haben, faktenbasierte Antworten bekommen.

Abseits der Politik kümmern sich Freiwillige direkt und indirekt um das Wohl der Flüchtlinge. Zum einen haben sich viele dem Kampf gegen Rechts und für mehr Demokratieverständnis verschrieben, darunter das Netzwerk Weltoffener Saalekreis mit seiner Arbeitsgruppe „Willkommen im Saalekreis“, die Menschen hinter der Facebookseite „Merseburg für Asylbewerber_innen“ oder auch das Merseburger Bündnis gegen Rechts (hier auch noch auf Twitter und Facebook).

Direkte Unterstützung erhalten Flüchtlinge z. B. durch die „Saalekreis Refugee Association“ (SARA), die sie begleitet, für sie übersetzt und sie grundsätzlich dazu ermutigt, nicht hilflos im Warten zu verharren, sondern sich aktiv für eine Verbesserung ihrer Situation einzusetzen.

Im Mehrgenerationenhaus in Braunsbreda werden Deutschkurse u. a. durch Studierende der Hochschule Merseburg angeboten, wie die Mitteldeutsche Zeitung schreibt. Über die Zeitung gab es im Frühjahr 2015 bereits den Aufruf zu einer Wörterbuchspende.

Die Zeitung berichtet außerdem, dass eine ganze Firma sich zusammengetan hat, um Spenden für die Flüchtlinge zu sammeln: zwei Kleintransporter voller Kleidung, Handtücher, Decken und Bettwäsche kamen da zusammen. Nun werden noch ehrenamtliche Vormünder gesucht, da viele unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge erwartet werden.

Wer in Merseburg oder im gesamten Saalekreis helfen möchte, kann sich ans Sozialamt des Saalekreises wenden, das die Hilfen koordiniert. Eine andere Möglichkeit ist das Engagement über die Freiwilligenagentur Halle-Saalekreis e. V.

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