Dass vor einem lokalen Baumarkt, in dem demnächst etwa 350 Flüchtlinge unterkommen sollen, eine Rohrbombenattrappe gefunden wurde, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es ein sehr vielseitiges Engagement für Flüchtlinge in Zwickau gibt. Nicht nur informiert die Stadt auf ihrer Website vorbildlich, es gibt auch zahlreiche Anlaufstellen für Ehrenamtliche.
Die Stadt Zwickau informiert ausführlich auf ihrer Website zum einen über das Thema Flüchtlinge und Asyl allgemein. Sie informiert aber auch seit über einem Jahr ganz aktuell über Neuigkeiten die Flüchtlinge und ehrenamtlichen Helfer_innen betreffend, über Termine, Spendenabgabestellen und den aktuellen Spendenbedarf. Sie informiert die Bürger_innen auch darüber, wenn es besondere Vorkommnisse gibt (z. B. gefälschte Behördenbriefe im Umlauf).
Wer mit Sachspenden helfen möchte, kann sich an die Gemeinschaftsunterkünfte direkt wenden – allerdings wird gebeten, dort erst den aktuellen Bedarf zu erfragen.
Wer sich persönlich engagieren möchte, kann sich z. B. dem Helferkreis Zwickau anschließen. Der Kreis hat sich in drei Hilfsbereiche aufgeteilt: Freizeitgestaltung, Sprache & Bildung sowie Patenschaften. Für letztere muss ein aktuelles Führungszeugnis vorgelegt werden. Eine Patenschaft bedeutet, den Flüchtlingen bei der Eingewöhnung, bei medizinischen und behördlichen Terminen sowie ganz allgemein beim Zurechtfinden im Alltag zu helfen.
Auf seiner Website informiert der Helferkreis über aktuelle Termine, aktuelle Spendenbedarfe und durchgeführte Veranstaltungen und Aktivitäten (z. B. einen Familiensporttag im Stadion, die Eröffnung neuer Räumlichkeiten für Begegnungen und Kurse oder einen Ausflug in den Tierpark).
Die Stadtmission Zwickau, die mit der Betreuung einer der Gemeinschaftsunterkünfte betraut wurde, sucht Ehrenamtliche für diese Bereiche:
- „Outdoor- und Freizeitaktivitäten wie zum Beispiel Radfahren
- Ausflüge um die Deutschkurse inhaltlich zu ergänzen
- Sport wie Fußball, Volleyball oder Tischtennis etc.
- Aufgaben im Bereich Handwerk, Technik und Landschaftspflege
- Sprachenkaffee
- Gesundheitsangebote“
Darüber hinaus können Sie sich u. a. bei den Johannitern, der Evangelisch-Methodistischen Kirche oder beim Roten Kreuz aktiv oder mit Geld- und Sachspenden engagieren.
Im September 2015 hat sich ein Arbeitskreis Integration gebildet, der von der Ausländerbeauftragten koordiniert wird. Ihm sind bereits über 50 Vertreter_innen von Vereinen, Unternehmen und Einrichtungen, die sich mit Integration beschäftigen, angeschlossen. Die Stadt beschreibt das Engagement so:
„Zentrales Anliegen des Arbeitskreises ist, gemeinsam besser im Integrationsprozess zu wirken, Informationsmaterial zu erarbeiten und in den vielfältigen Fragen untereinander besser vernetzt zu sein.“
Weitere Teilnehmer_innen sind willkommen und erwünscht. Die Treffen sollen zwei- bis dreimal pro Jahr stattfinden.
Informationen aus dem Landkreis und vom Bündnis für Demokratie und Toleranz habe ich hier schon erwähnt.