An Essen fehlt es Flüchtlingen in Nordeuropa meist nicht. Doch die Aktion eines Wiener Gastwirts verhilft jede Woche bis zu 100 Flüchtlingen zu einem guten Essen, zu einer Abwechslung im tristen Alltag und zu dem Gefühl, ein Mensch und willkommen zu sein. Sein Engagement hat ihm jetzt auch eine Nominierung für den MigAward 2015 eingebracht.
Jeden Montag empfängt der Wiener Gastwirt Mehmet Kocak seine Gäste zu einer geschlossenen Gesellschaft in seinem Restaurant „Etap“ in Wien, berichtet die Wiener Zeitung. Von 16 bis 17 Uhr stehen zahlreiche unterschiedliche orientalische Spezialitäten am warmen und kalten Buffet kostenlos zur Auswahl, der Speisesaal ist bis 18 Uhr geöffnet. Der Gastgeber wird in der Zeitung so zitiert:
„“Ich wünsche mir mehr Solidarität und Mitgefühl in der Gesellschaft. Mein Ziel ist es, diese Menschen hier aufzunehmen und nicht auszuschließen. Es soll ein Dialog stattfinden und sie haben die Möglichkeit, sich zu begegnen“, sagt Kocak.“
Das Projekt wird unterstützt von „Asyl in Not“ und dem „Verein Ute Bock„.
Die Nominierung für den MigAward hat eine etwas andere Bedeutung als „normale“ Integrationspreise. Zum einen dürfen alle Bürger_innen des Landes Projekte und Menschen vorschlagen, die ihrer Ansicht nach preiswürdig sind. Und hier wird keine Jury aus Behörden und geldgebenden Unternehmen zusammengestellt, sondern sie setzt sich aus erfolgreichen Migrant_innen aus ganz Österreich zusammen. Auf diese Weise gibt der Preis den Migrant_innen selbst eine Stimme.