Die erzwungene Flucht aus der Heimat ist ansich schon ein Alptraum. Dann aber auf der Flucht die Familie zu verlieren und keinerlei Möglichkeit zu haben, sie schnell wiederzufinden, muss schlichtweg entsetzlich sein. Eine Website hilft Flüchtlingen heute, ihre Angehörigen wiederzufinden.
2005 lernten zwei dänische Brüder einen Afghanen kennen, der auf der Flucht vor den Taliban seine Eltern und fünf Geschwister verloren hatte. Sie halfen ihm bei der Suche, doch die ursprünglichen Wege, verloren gegangene Menschen wiederzufinden, waren ihnen zu langsam, schreiben die beiden Brüder auf ihrer Website, und es mangelte an der nötigen, weltweiten Vernetzung.
Deshalb entwickelten die Brüder etwas, das schneller funktioniert: Refunite – eine Website, die helfen soll, verlorene Familienmitglieder und Freund_innen wiederzufinden. Der Name setzt sich zusammen aus den englischen Worten „Ref“ für „refugees“, also Flüchtlinge, und „unite“ für vereinen/zusammenführen.
405.000 Nutzer_innen habe Refunite bereits in seiner Datenbank, schreibt die Frankfurter Rundschau, und:
„Die Gründer der Plattform schätzen, dass sich über „Refunite“ bisher etwa 1.500 Familien wiedergefunden haben. Jeden Monat wachse diese Zahle um 100 bis 150 weitere. “
Website und App sind in sieben Sprachen verfügbar: Somalisch, Französisch, Suaheli, Englisch, Amharisch, Arabisch and Sudanesisch-Arabisch. In den FAQ werden viele Fragen beantwortet, u. a., wie Refunite mit den sensiblen Daten der registrierten Personen umgeht.
Die Nutzung der Website ist kostenlos (abgesehen von den provider-abhängigen Kosten für Internetzugang bzw. Telefonate). Refunite finanziert sich durch Spenden und Förderung durch die Clinton Global Initiative sowie diverser Firmen.