Refugees online: kostenloser Internetzugang

Das Internet ist für viele Flüchtlinge wie eine Nabelschnur: es ist die einzige Möglichkeit, mit der Familie in Kontakt zu bleiben, sich über die Situation in der Heimat zu informieren und Informationen für ihre eigene Zukunft zu suchen. Doch in der Regel gibt es in den Flüchtlingsunterkünften keinen Internetzugang. In Fürstenfeldbruck hat sich deshalb der Verein Refugees Online e. V. gegründet, der den Flüchtlingen in den dortigen Unterkünften genau dies ermöglichen will, und zwar kostenfrei. Auf der Website beschreibt der Verein seine Tätigkeit so:

„Wir haben in der Erstaufnahmeeinrichtung in Fürstenfeldbruck einen Computer-Schulungsraum eingerichtet und bieten dort Schulungen zum Thema Computer, Internet, Tablet, Smartphone & Co an. Dabei geht es um die Vermittlung von Basiswissen, das den Flüchtlingen helfen soll das Potenzial dieser Technologien in kürzester Zeit nutzen zu können. Wir folgen hier keinem „Lehrplan“, denn in einer Durchgangsunterkunft wechseln die Bewohner regelmäßig und wir haben bei jeder Schulung einen anderen Stand der Vorkenntnisse. Soweit möglich motivieren wir qualifizierte Flüchtlinge sich als Trainer zu engagieren. Damit können wir gelegentlich auch Schulungen in anderen Sprachen als Deutsch und Englisch anbieten.“

Mehrere Partnerfirmen halfen bereits mit Sach- und Geldspenden. Doch, so ist auf der Website zu lesen:

„Hier sind die technischen Voraussetzungen besonders schwierig, weil es auf dem Gelände keine DSL-Leitungen gibt. Derzeit arbeiten wir mit Internet per Mobilfunk, das ist aber vergleichsweise teuer und das verfügbare Datenvolumen ist stark eingeschränkt. Wir arbeiten mit dem Betreiber der Unterkunft an einer alternativen Lösung. Wegen der notwendigen Baumaßnahmen wird das aber noch einige Zeit dauern.“

Ein ähnliches Projekt gibt es auch für Berlin und Brandenburg: Refugees Emancipation e. V. – nur sind es hier nicht die deutschen Helfer_innen, sondern Asylsuchende selbst, die sich engagieren.

Warum die Verbindung zur Heimat so wichtig ist, schildert ein syrischer Flüchtling aus Erlangen in diesem Artikel auf nordbayern.de. In einem Artikel der taz steht:

„Man stecke als Asylbewerber in einem Vakuum, solange die Aufenthaltsgenehmigung aussteht. „Oft fühlst du dich ausgeliefert. Aber wenn du dich informieren kannst, ist das auch eine Form von Emanzipation.““

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2 Gedanken zu „Refugees online: kostenloser Internetzugang“

  1. Sicherlich eine gute Idee. Es gibt aber auch eine andere Sache und auch sehr kostengünstig. Gemeint ist so eine Sache Freifunk. Internet für alle. Es gibt zahlreiche Infos im Netz. Es lebt natürlich davon wenn viele Mitmachen.
    Das nur als Hinweis.

    MfG Dieter Wirdeier

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