Lebensgefahr: ein Poster warnt Flüchtlinge zur Pilzsaison vor giftigen Pilzen – bitte verteilen!

Von etwa 50 Flüchtlingen, die mit einer Pilzvergiftung u. a. in die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) kamen, ist mittlerweile einer gestorben. Sie alle hatten einen hochgiftigen Pilz gegessen, der wohl einem essbaren Pilz aus Syrien zum Verwechseln ähnlich sieht. Deshalb bietet die MHH ein Poster an, das vor den hiesigen Pilzen warnt.

Das Poster, das die MHH und ihr Netzwerk Flüchtlingshilfe entworfen haben, so die MHH in einer Pressemitteilung, ist außer auf Deutsch in sieben weiteren Sprachen verfasst (Arabisch, Kurdisch, Persisch, Russisch, Englisch, Türkisch, Französisch), um Flüchtlinge vor der Gefahr durch den hochgiftigen Knollenblätterpilz zu warnen. Die MHH informiert:

„Der Knollenblätterpilz (Amanita spec.) ist einer der giftigsten Pilze in Deutschland und für 90 Prozent aller tödlichen Pilzvergiftungen verantwortlich. Der Pilz ist sehr gefährlich, da sein Gift erst mehrere Stunden nach dem Verzehr wirkt und dann bereits im ganzen Körper aufgenommen ist. Zunächst treten Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auf – ähnlich einer Magen-Darm-Infektion, nach ein bis zwei Tagen kommt es zur Schädigung der Leber, die von Blutgerinnungs- und Nierenfunktionsstörungen begleitet werden kann. Im schlimmsten Fall stellt die Leber ihre Funktion ein, so dass nur noch eine Lebertransplantation das Leben des Patienten retten kann.

Daher fordert Professor Dr. Manns grundsätzlich alle Pilzsammler auf, die gefundenen Pilze vor dem Verzehr von einem Pilzsachverständigen bestimmen zu lassen. „Besteht der Verdacht einer Pilzvergiftung, sollte dringend der Notarzt gerufen werden. Zur Erleichterung der Diagnose, sollten die Pilzreste und das Erbrochene aufgehoben werden“, erklärt Professor Dr. Manns.

Der Knollenblätterpilz wächst im Zeitraum von August bis Oktober in Laub- und Laubmischwäldern. Zu erkennen ist er an einem drei bis 15 Zentimeter breiten Hut, der glockig bis schirmartig ausgebreitet ist. An der Unterseite befinden sich weiße Lamellen. Die Farbe des Giftpilzes ist grün, grün-gelb oder weiß.“

Die MHH bietet das Poster für alle Einrichtungen und Privatpersonen hier kostenlos zum Download an. Bitte hängen Sie es schnellstmöglich in den Unterkünften in Ihrer Nähe auf, wenn es Pilzplätze in Ihrer Gegend gibt.

Und hier noch eine wichtige Telefonnummer für Notfälle:

„Schnelle Hilfe bei Vergiftungen gibt auch das Giftinformationszentrum-Nord unter der Telefonnummer (0551) 19240. Weniger dringende Fragen zu Vergiftungen beantwortet das medizinische Fachpersonal unter der Telefonnummer (0551) 383180.“

Alle anderen Giftnotrufzentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz finden Sie hier beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).

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