„Man muss einfach nur den ersten Schritt gehen“, sagt ein Helfer im SWR. Und diesem ersten Schritt folgte eine große Welle der Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge in Herxheim. Der SWR nennt den Ort deshalb „ein Vorbild für erfolgreiche Willkommenskultur“. Und doch hat auch hier eine geplante Flüchtlingsunterkunft gebrannt, und die frisch bestückte Kleiderkammer ging kurze Zeit später aus noch unbekannten Gründen in Flammen auf.
2014, auf dem Weihnachtsmarkt in Herxheim, sah der Helfer einige Flüchtlinge „unsicher am Rand“ stehen, sagt er im SWR. „Dann geh halt hin“, habe seine Frau gesagt, und er sei hingegangen. So einfach, so klein begann die Hilfe-Welle, die sich heute in der Initiative HerxheimBUNT organisiert.
Heute hat die Initiative um die 100 Helfer_innen und ist, wie sie auf ihrer Facebook-Seite schreibt, in neun Arbeitsgruppen aufgeteilt:
„1. Koordination, insb. Gesamtorganisation
2. Alltag, insb. Patenschaften zu den Geflüchteten
3. Sprachkenntnisse, insb. Sprachkurse
4. Treffpunkt, insb. Begegnungscafé
5. Öffentlichkeitsarbeit, insb. Texte & Grafik
6. Mobilität, insb. Fahrräder
7. Sachspenden, insb. Angebot & Bedarf ermitteln
8. Sport, insb. Kontakt zu Vereinen
9. Kindergarten. “
Die Verbandsgemeinde Herxheim ist dabei eine große Unterstützung. Sie informiert auf ihrer Website vorbildlich über die Möglichkeiten, sich zu engagieren.
Und sie veröffentlichte zeitnah eine Stellungnahme der Landrätin zu dem Brandanschlag – ein öffentliches Zeichen, das man in vielen Gemeinden, in denen ebenfalls Brände in Flüchtlingsunterkünften gelegt wurden, leider umsonst sucht. Nach dem zweiten Brand war sogar Ministerpräsidentin Malu Dreyer vor Ort – der SWR zitiert sie:
„Auch wenn man nicht weiß, ob es sich um einen Anschlag handelt, ist es wichtig, hier Flagge zu zeigen.“
Die Initiative HerxheimBUNT, die nun schon seit einem Jahr Flagge zeigt, erhielt im September 2015 für ihr Engagement den Ehrensache-Preis 2015 des SWR.
Wer nun nach dem erneuten Brand, ausgerechnet in der gerade erst mit neuen Spenden gefüllten Kleiderkammer, helfen möchte, kann über die Verbandsgemeinde Geld spenden oder dem DRK Sachspenden übergeben (eine, allerdings nach dem Kleiderkammer-Brand noch nicht aktualisierte, Bedarfsliste ist dort einsehbar).
Falls Sie erst einmal herausfinden möchten, was mit ehrenamtlichem Engagement alles zusammenhängen kann, findet im „Leitfaden für ehrenamtlich Tätige in der Flüchtlingsarbeit“ des Landkreises Südliche Weinstraße alle nötigen Informationen. Der Leitfaden kann hier kostenlos heruntergeladen werden.