Andere Länder, anderes Essen. Die kulinarische Bereicherung durch Flüchtlinge aus so vielen Ländern, mit denen wir sonst vielleicht nie in Berührung kämen, schmeckt vielen Menschen in Deutschland – manchen sogar so sehr, dass sie sich zusammentun, um Kochbücher mit Rezepten aus der Heimat der Flüchtlinge zu schreiben. Auf diese Weise haben wir alle die Chance, die herrlichen Küchen aus Ländern wie Syrien, Irak, Nigaria oder dem Nordkaukasus zu genießen.
Eins dieser Projekte, das aus studentischer Arbeit mit dem Verein KommMit e. V. entstand und dessen Ergebnis kostenlos erhältlich ist, sind die „Nordkaukasischen Köstlichkeiten“ tschetschenischer Flüchtlingsfrauen aus Luckenwalde. Neben den Rezepten informiert die Broschüre auch über die Situation im Nordkaukasus, um so Gelegenheit für mehr Verständnis für die Flüchtlinge zu bieten.
Ein anderes Koch(buch)-Projekt ist „Intecreative – Die Welt kocht im Quadrat„. Auch hier entstand das Ganze aus studentischer Initiative. Mit dem Erlös des Kochbuchs will die Initiative laut ihrer Website ein Sprachcafé als Austausch- und Begegnungsstätte für Flüchtlinge und Nicht-Flüchtlinge eröffnen.
Das sicherlich bekannteste dieser Projekte ist „Über den Tellerrand kochen“ – vier Berliner Student_innen haben gemeinsam mit Flüchtlingen gekocht und die Rezepte gesammelt. Herausgekommen ist das zweisprachige Kochbuch „Rezepte für ein besseres Wir – Recipes for a better Us„, von dessen Erlös pro Buch 2,50 Euro an die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl gespendet wurden. Pro Asyl bestätigte mir, bislang schon mehrere Tausend Euro von der Gruppe erhalten zu haben – das Buch verkauft sich also sehr gut. Die Gruppe hat aber auch sehr viel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gemacht und für ihr Kochbuch getrommelt, sodass es nicht umsonst das bekannteste dieser Kochbuchprojekte wurde.
Wenn Sie in Ihrer Gegend ein ähnliches Projekt suchen, geben Sie am besten mal „Kochen mit Flüchtlingen“ in ihrer Suchmaschine ein – es gibt bereits zahlreiche solcher Projekte, z. B. in Löhnberg, Münster, Amelinghausen, Dietmannsried, Rosenheim, Budenheim, München, Aachen … – und das waren nur die ersten Ergebnisse meiner Online-Suche.
Und falls es ausgerechnet bei Ihnen so etwas noch nicht gibt, könnten Sie es ja vielleicht ins Leben rufen?
1 Gedanke zu „Gemeinsam mit Flüchtlingen kochen … und Kochbücher schreiben“
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