Es sind Unterschriften mit großer Wirkung: ein öffentlicher Appell, den u. a. Schriftsteller Rafik Schami, der Theaterintendant und Ärzte des Uniklinikums sowie zahlreiche Politiker_innen unterzeichneten, ruft angesichts der seit Herbst 2014 angekommenen etwa 600 Flüchtlinge in Heidelberg zur Menschlichkeit auf, zu einem menschenwürdigen Willkommen für die Geflüchteten. Auf der dazugehörigen Website „Flüchtlinge willkommen heißen – Heidelberg sagt ja!“ schreibt die Initiative:
„Wir als Heidelbergerinnen und Heidelberger sagen klar und eindeutig „Ja!“ zu einem menschenwürdigen Umgang mit Flüchtlingen. Ein Ja! zu echtem Flüchtlingsschutz und ein Ja! zu einer offenen, lebenswerten und mutigen Stadt. Ein Ja! zu unserer globalen Verantwortung. Wir erwarten von Gesellschaft und Politik einen menschenwürdigen Umgang mit Flüchtlingen. Es ist nicht nur ein Gebot des Asylrechts, sondern vor allem auch der Menschlichkeit, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Menschen zu unterstützen, die in Heidelberg Schutz suchen.“
Ein solcher Appell kann positive Öffentlichkeit schaffen und dazu beitragen, dass politisches Handeln sich nicht nur am stärksten Klüngel orientiert oder an starren Regeln festklebt, sondern dass Kommunen in einer Zeit so großer Not für diese Menschen weniger drängende Dinge ruhen lassen und stattdessen sinnvolle Strukturen für menschenwürdige Unterkünfte und medizinische und psychologische Betreuung sowie Sprachkurse geschaffen werden.
Ein solcher Appell ist nicht nur ein politisches Zeichen – er kann auch Privatpersonen erreichen, die mit seiner Hilfe vielleicht ihre Hemmungen (oder Gleichgültigkeit oder Anti-Haltung) überwinden und durch Geld- oder Sachspenden oder eigene Aktivität Flüchtlinge unterstützen.
Heidelberger_innen können übrigens bis heute ihre Willkommensgrüße auf der Website des Appells hinterlassen – über 300 Menschen und Organisationen haben dies bereits getan. Und wer helfen möchte, findet auf der Website auch die ersten Anlaufstellen, bei denen man sich informieren kann, wo welche Hilfe am nötigsten gebraucht wird.
Ich lebe in Kanada, Quebec, Montreal als „permanent resident“, aber ich habe ein tiefes Mitgefuehl fuer Fluechtlinge in Deutschland und hier Nord Amerika! Wir muessen uns einsetzen fuer unsere Gemeinschaft, wo immer wir sind. Diese Zustaende sind nicht akzeptabel, wo immer wir leben! Previligierungsansprueche muessen examiniert und diskutiert werden!