Facebook ist schon seit einiger Zeit eine sehr beliebte Plattform für rechte Hetzer gegen Flüchtlinge. Wie Spiegel Online kürzlich berichtete, hat sich im bayrischen Freyung-Grafenau, als Reaktion auf eine solche herzerische Seite, eine weitere gegründet: „Da Woid is bunt“ (hochdeutsch: Der Wald ist bunt), die für mehr Toleranz und Akzeptanz steht. Sie hat bereits über 4.200 Fans und schreibt über sich:
Info
Wir stehen für einen Bayerischen Wald, in dem sich alle dahoam fühlen dürfen.
Beschreibung
Wir sagen „Griasd enk!“ zu den Flüchtlingen aus aller Welt, die sich über widrigste Zustände nach Deutschland durchgekämpft haben und hier im Bayerischen Wald zur Ruhe kommen sollen.
Wir stehen für einen offenen Bayerischen Wald, in dem Fremde, Minderheiten und Migranten genauso dahoam sein können, wie diejenigen, die seit Generationen zwischen Passau und Cham leben.
Wir sind gegen die Ewiggestrigen, die mit ihren immer gleichen, dumpf-dummen und angstgetriebenen Stammtischparolen Stimmung machen wollen gegen Menschen, deren Schicksale sie nicht kennen.
Wir sind gegen diejenigen, die mit rechten Parolen, Vorurteilen, Intoleranz und Fremdenhass an längst vergangene Zeiten anknüpfen wollen.
Wir wollen zeigen, dass es im Woid nicht nur die Hinterwäldler gibt, die seit Jahrzehnten nicht bemerkt haben, dass sich die Zeiten geändert haben.
Da Woid is bunt!
Die Seite (deren Urheber_innen nicht genannt werden) postet Links zu bayrischen Asylthemen, zu Informationsveranstaltungen und zu Zeitungsartikeln. Laut Spiegel hat „Da Woid is bunt“ mehr Likes als die hetzerische Seite.
Letztere ist auf FB allerdings, wie es scheint, verschwunden. Ob das ein Erfolg von „Da Woid is bunt“ ist oder davon, dass laut Spiegel Online gegen zwei Facebooknutzer_innen der rechtsgerichteten Seite bereits wegen volksverhetzenden Postings ermittelt wird, ist mir nicht bekannt. Es zeigt aber, wie wichtig bürgerschaftliches Engagement ist – denn irgendwer muss die volksverhetzenden Kommentare ja entdeckt, erkannt und angezeigt haben.